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Unsere Historie

Bei der Gründung des Glehner Schützenvereins 1887 gab es noch keine Corps im heutigen Sinne. Die Mannschaften marschierten damals in Kompanien als Jäger oder Grenadiere mit. Als einzelne Jägerzüge aber sind die Jäger von Anfang an dabei. Das Jubiläumsjahr 2012 ist somit auch für das Jägercorps ein ganz besonderes.

Der Fackelbau

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Über die Jahre haben sich viele Traditionen entwickelt. Bekannt ist z.B., dass der Fackelzug mit beleuchteten Transparenten bereits 1848 ein Element des Schützenwesens war. Damals wurde das Schützenfest von der St. Sebastianus Bruderschaft ausgerichtet. Während in Neuss die Transparente durch die Straßen getragen wurden, setzte man damals in Glehn schon auf die fortschrittliche mobile Variante als Schiebefackel. Dies wurde auch später in Neuss übernommen.

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In den Wochen vor dem Glehner Schützenfest wird in liebevoller Detailarbeit an den Großfackeln gearbeitet. Meist werden aktuelle Themen aus Politik und Gesellschaft behandelt. Nicht selten ist natürlich auch Humor im Spiel.

Der Fackelzug am Samstag Abend ist einer der Publikumsmagneten. Am selben Abend werden die Fackelbauer für ihre Arbeit belohnt. Die Preisrichter machen sich ein detailliertes Bild von den Kunstwerken und nach dem Umzug findet im Zelt die Prämierung statt.

Auch viele Jägerzüge beteiligen sich an dieser Tradition und erfreuen damit die Zuschauer am Straßenrand.

Die Uniform der Jäger

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Die Jägeruniform bestand in den 20ger-30ger Jahren aus einem geschlossenen Einreiher mit Koppel. Wie auf dem Bild zu sehen, trugen die Jäger damals auch ein Jagdnicker sowie ein Holzgewehr mit Blume. Die Chargierten zeichneten sich damals noch durch den Rosshaarbusch auf der Haube aus.

Auch wenn die Mode sich über die Jahrzehnte geändert hat, geblieben ist die grüne Farbe der Jäger.

Damals war es noch üblich, dass sich überwiegend junge, unverheiratete Männer dem Jägercorps anschlossen. Erst bei der Hochzeit wurde ein Frack oder Cut angeschafft, welcher von den Grenadieren getragen wird.

Die Blumenhörner

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Der im wahrsten Sinne "herausragende" Schmuck des Jägercorps sind die Füllhörner, getragen von den "Höhnessen". Nach einer mündlichen Überlieferung aus Neuss soll im Jahre 1884 zum ersten mal ein Blumenhorn getragen worden sein. Normalerweise wurde in den Hörnern Bier mit auf den Marsch genommen. Ein Zug hatte ein neues Horn bekommen aber der Deckel war nicht fertig geworden, sodass man kein Bier einfüllen konnte. Als Verlegenheitslösung staffierte man das Horn mit Blumen aus. Diese Verlegenheitslösung machte Schule und wurde, von den Glehner Jägern übernommen. Seit einigen Jahren bieten die Höhnesse das wohl prächtigste Bild des ganzen Schützenzuges, wenn sie in geschlossener Formation den Schützenkönig und sein Gefolge zur Tribüne geleiten und dann wieder an ihm vorbei marschieren.

Dieses Festgeschehen hat Tradition. Es fand seinen Ursprung im Jahre 1971. Damals beschloss der Vorstand: "Wenn der König und Gefolge die Front abschreiten und etwa am Ende des Regiments angekommen sind, übernimmt der Jägermajor das Kommando für den Aufmarsch der Blumenhörner. In Zweierreihen geleiten sie den König zur Tribüne." 1972 bekam dieser Aufzug eine eigene Kapelle zugewiesen und 1975 beschloss die 2. Mitgliederversammlung die heutige Regelung. Um die prachtvollen Blumenhörner allen Schützen und der Bevölkerung in einer geschlossen Aufmarsch der Blumenhörnern Formation zeigen zu können, wird folgende Änderung vorgenommen: "Wenn der König mit Gefolge auf der Tribüne steht, holen zwei Kapellen die Höhnesse ab. Alle marschieren bis zur Tribüne am Regiment vorbei, machen ohne Unterbrechung kehrt und Reihen sich bei ihren Zügen wieder ein."

Die Fahnen

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Hartmann, Andreas: Die Macht der Dinge (2011)

Auch eine andere Tradition haben die Jäger in den letzten Jahren wieder aufleben lassen und verschönern damit die Aufmärsche des Regiments - das Fahnenschwenken.

Als es nach dem Krieg mit der Schützentradition weiterging, war das Jägercorps als größtes Corps des Vereins maßgeblich an der Gestaltung das Schützenfest beteiligt. So wurden die notwendigen Ordnungsarbeiten weitgehend von Jägerzügen verrichtet. Der Kassendienst z.B. wurde an den Hauptfesttagen Sonntag und Montag schon 1951 fast ausschließlich von Jägerzügen ("Immergrün", "Glehner Stolz", "Fahnenzug Schlich") übernommen. War die Zahl der Jägerzüge in all den Jahren immer etwa bei 20 gewesen, so setzte nun ein stetiger Aufschwung ein. Im Jubiläumsjahr des Schützenverein 1987 zählte das Jägercorps 47 Züge, davon 10 Fahnenzüge, insgesamt fast 470 Jäger.

Quelle:

Ahrweiler, Matthias: 100 Jahre Schützenverein Glehn, Vergangenheit und Gegenwart (1987). Herausgeber: Schützenverein Glehn.

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